Es gibt ein Land, welches für die Freiheit, für die Menschenrechte und für die Demokratie steht wie kein anderes. Und es hat Präsidenten, wie viele andere Länder auch, aber die Präsidenten der USA stehen im besonderen Maße für die Werte, die ihr Land vertritt. Diese Präsidenten stehen und reden, sie reden an ihre Mitbürger, sie reden an die Welt, sie reden von Gott und sie reden bei ihrem Antritt. Lassen wir ein paar von ihnen miteinander sitzen und ein wenig über ihre Antritte reden:
Kaum sitzt Donald Trump, platzt er sofort los:
Die heutige Zeremonie jedoch hat eine ganz besondere Bedeutung. Denn heute übergeben wir die Macht nicht nur von einer Regierung an die andere oder von einer Partei an die andere, sondern wir nehmen die Macht von Washington D.C. und geben sie an euch, das Volk, zurück.
Georg W. Bush steht auf und erwidert:
Bevor ich anfange, möchte ich zunächst Präsident Clinton für seinen Dienst für unsere Nation danken.
Barack Obama unterbricht ihn mit einer großen Geste:
Vierundvierzig Amerikaner haben bisher den Amtseid des Präsidenten abgelegt. Diese Worte wurden gesprochen in Flutzeiten des wachsenden Wohlstands und in der ruhigen See von Friedenszeiten. Doch eben so oft wird der Amtseid abgelegt, wenn Wolken aufkommen und Stürme wüten.
Joe Biden wiegt zustimmend den Kopf und hebt dann seine Hand. Überrascht stellt er fest, dass ihn die anderen auffordernd anschauen und Obama wirklich unterbrochen hat. Er räuspert sich:
Wir feiern heute nicht den Triumph eines einzelnen Kandidaten, sondern den Triumph der Demokratie. Das Volk, der Wille des Volkes, wurde gehört, und dem Willen des Volkes wurde entsprochen. Erneut haben wir gelernt, dass Demokratie etwas Kostbares ist. Demokratie ist zerbrechlich. An diesem ehrwürdigen Ort, an dem vor nur wenigen Tagen mit Gewalt die Grundfesten des Kapitols erschüttert werden sollten, kommen wir zusammen als eine Nation vor Gott, unteilbar, um die Macht friedlich weiterzugeben.
John F. Kennedy zieht an seiner Zigarette, lässt sie fallen und drückt sie mit dem linken Schuh aus.
Die Menschheit hält in ihren sterblichen Händen die Macht, alle Formen menschlicher Armut und alle Formen menschlichen Lebens auszulöschen. Jedoch, dieselben revolutionären Überzeugungen, für die unsere Vorfahren gekämpft haben, sind immer noch ein strittiger Punkt rund um den Globus – die Überzeugung, dass die Menschenrechte nicht der Großzügigkeit des Staates entsprungen sind – sondern der Hand Gottes. Und wir sind nicht geneigt, den langsamen Untergang jener Menschenrechte, zu denen sich diese Nation schon immer bekannt hat, und zu denen sie sich auch heute bekennt, mitzuerleben oder zuzulassen.
Barak Obama hält es kaum auf seinem Sessel, er hebt beide Arme, fuchtelt – die anderen nicken:
Auf unserer Reise ging es nie um Abkürzungen oder darum, sich mit weniger zufriedenzugeben. Es war nie der Weg der Mutlosen – derjenigen, die Freizeit über Arbeit stellen, oder die nur die Freuden des Reichtums oder des Ruhms suchen. Vielmehr waren es jene, die Risiken auf sich genommen haben, die Handelnden, die Macher, die uns auf diesem langen und zerklüfteten Weg zu Wohlstand und Freiheit mitgenommen haben.
Donald Trump hat nach seiner Begrüßung doch wirklich nichts mehr gesagt, auch hat der Obama ausreden lassen, gut – er hat sich einen Drink gemixt, jetzt ist er aber da:
Wir haben uns heute hier versammelt, um ein neues Dekret zu erlassen. Ab diesem Tag wird eine neue Vision unser Land bestimmen. Von diesem Tag an heißt es Amerika zuerst, Amerika zuerst. Wir werden zwei einfachen Regeln folgen: Amerikanisch kaufen, amerikanisch einstellen.
Bill Clinton hat bis jetzt mit seiner Frau telefoniert, er klopft Trump väterlich auf die Schultern.
Es gibt keine klare Trennung mehr zwischen Außen- und Innenpolitik – die Weltwirtschaft, die Umwelt, die AIDS-Krise der Welt, das weltweite Wettrüsten betreffen uns alle. Der Zusammenbruch des Kommunismus hat neue Gefahren heraufbeschworen. Die mutigen Amerikaner, die am Persischen Golf, in Somalia und andernorts stehen, sind Zeugnis unserer Entschlossenheit, diesen Gefahren entgegenzutreten. Unsere größte Stärke ist jedoch die Macht unserer Ideen, die in vielen Ländern immer noch neu sind. Unsere Hoffnungen, unsere Herzen, unsere Hände sind auf Seiten derjenigen auf allen Kontinenten, die Demokratie und Freiheit aufbauen.
Donald Trump schüttelt verständnislos den Kopf, doch bevor er etwas sagen kann, springt Georg W. Bush auf und klatscht laut in die Hände:
Die Arbeit dauert an. Diese Geschichte dauert an. Und ein Engel reitet immer noch in dem Wirbelsturm und dirigiert diesen Sturm.
Irritierte Fassungslosigkeit bei allen anderen, Obama fängt sich als erster:
Wir werden damit beginnen, den Irak auf verantwortungsvolle Weise seiner Bevölkerung zu überlassen, und einen hart erkämpften Frieden in Afghanistan zu schließen.
Irritierte Fassungslosigkeit bei Joe Biden:
Lassen Sie uns anfangen, einander wieder zuzuhören, einander zu hören, einander zu sehen. Wir müssen die Kultur beenden, in der Fakten manipuliert und sogar erfunden werden. Liebe Mitbürger, so dürfen wir nicht sein. Wir müssen besser sein. Wenn Sie aber anderer Meinung sind: So sei es. Das ist Demokratie, das ist Amerika. Jeder hat das Recht, friedlich anderer Ansicht zu sein.
Donald Trump, das Gesicht gerötet und verzerrt, die Haare wirr:
Wir werden unsere Jobs zurückholen. Wir werden unsere Grenzen zurückholen. Wir werden unseren Reichtum zurückholen. Und wir werden unsere Träume zurückholen. AMERIKA ZUERST!!!
Barack Obama holt aus und schlägt Trump zu Boden:
Dies ist der Preis und das Versprechen der Staatsbürgerschaft. Das ist die Quelle unserer Zuversicht, das Wissen, dass Gott uns gerufen hat, ein unbestimmtes Schicksal zu formen. Das ist die Bedeutung unserer Freiheit und unseres Glaubens, warum Männer und Frauen und Kinder von jeder Hautfarbe und mit jedem Glauben sich der Feier anschließen können, und warum ein Mann, dessen Vater vor weniger als 60 Jahren noch nicht einmal in einem örtlichen Restaurant bedient worden wäre, nun vor euch stehen kann, um einen heiligsten Eid zu leisten.
Bill Clinton kniet sich zu Donald Trump und flüstert ihm ins Ohr:
Es ist Zeit, mit der schlechten Gewohnheit zu brechen, etwas ohne Gegenleistung zu erwarten, von unserer Regierung und voneinander. Laßt uns alle mehr Verantwortung übernehmen, nicht nur für uns selbst und unsere Familien, sondern für unsere Gemeinden und unser Land.
John F. Kennedy hat sich noch eine Zigarette angezündet:
Jede Nation, ob sie uns nun Gutes oder Schlechtes wünscht, soll wissen, das wir jeden Preis bezahlen werden, jede Last auf uns nehmen, jedes Mühsal erdulden, jeden Freund unterstützen, uns jedem Gegner entgegenstellen, alles, um den Fortbestand und Erfolg der Freiheit zu gewährleisten.
Joe Biden schaut auf, schaut Kennedy in die Augen, ein Funken Hoffnungslächeln spielt um seine Lippen:
Ein Jahrhundertvirus schleicht lautlos durch unser Land und hat uns in einem Jahr mehr Menschenleben gekostet als der komplette Zweite Weltkrieg. Millionen Jobs sind verloren. Hunderttausende Unternehmen sind geschlossen. Der Schrei nach Gleichbehandlung der Rassen bewegt uns. Auch der Planet selbst schreit zu uns, ein Überlebensschrei, der nicht verzweifelter oder deutlicher sein könnte. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, um die Seele Amerikas wiederherzustellen und seine Zukunft zu sichern, brauchen wir mehr als Worte. Wir brauchen das Flüchtigste überhaupt in einer Demokratie: Einigkeit.
John F. Kennedy nimmt Biden in die Arme:
Und so, meine amerikanischen Mitbürger: Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann – fragt, was ihr für euer Land tun könnt.
Meine Mitbürger der Welt: Fragt nicht, was Amerika für euch tun kann, sondern was wir zusammen für die Freiheit des Menschen tun können.